Historischer Tränkebrunnen strahlt in neuem Glanz

Die Werner Deschauer Stiftung Geisa hatte am 30. September 2023 die Öffentlichkeit zu einem kleinen Brunnenfest eingeladen. Anlass war die Einweihung des jüngsten Förderprojektes der Stiftung, die Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme des Tränkebrunnens an der Sternkreuzung in Geisa.

Der Vorsitzende Wilhelm Heumüller begrüßte dazu die Kuratoriumsmitglieder, Handwerker und zahlreiche Einwohner der Stadt und gab einen Rückblick auf die Geschichte des historischen Brunnens. Der Tränkebrunnen aus dem 17. Jahrhundert wurde, nach dem er hier am Beckersrain 200 Jahre stand, gegenüber der Straße, ins Eisfeld versetzt, weil es oft überlaufendes Wasser um ihn herum gab, welches im Sommer zu Schlamm und im Winter zu Eis führte. Dort stand er mehr als 100 Jahre, bis man ihn nach der Wiedervereinigung und im Zuge der Platzgestaltung und Straßenaufweitung wieder hierher verbrachte.

Bei dem Wappenschild, gehalten von einem Löwen, handelt es sich um Abt Bernhard Gustav von Baden-Durlach. Ab 1671 war er Fürstabt in Fulda. Und aus diesem Grund ist sein Wappen bzw. Wappenschild auch hier in Geisa zu finden. Papst Clemens X. erhob ihn im gleichen Jahr zum Kardinal.

Das Kuratorium der Werner Deschauer Stiftung war es, dass sich bereits im vergangenen Jahr dazu bekannte, den nicht funktionierenden und etwas herunter gekommenen Brunnen instand zu setzen und restaurieren zu lassen. Federführend darf Detlef Günther genannt werden, der all seine Fachkompetenz mit einbrachte.

Im Frühjahr dieses Jahres wurden also durch die Ulstertal Baugesellschaft mbH die Arbeiten zur Inbetriebnahme durchgeführt. Dominik Ebert vom Bauhof kümmerte sich um die Leitungsinstallation, Ferdinand Kött aus Spahl um den Elektroteil, die Firma Otmar Schüler aus Borsch übernahm den Anteil des Steinmetzes und Florentin Blum aus Kranlucken in Zusammenarbeit mit Clemens Leister war für die Auffrischung der Farbfassung und für die Vergoldungsarbeiten zuständig.

Madonna mit Jesusknaben

Auch die an dem dahinterstehenden Gebäude angebrachte Marienskulptur wurde im Auftrag der Stiftung von Malermeister und Restaurator Winfried Trost aus Rasdorf restauriert. Bei der Skulptur handelt es sich um eine Schnitzarbeit aus Eichenholz. Gefertigt hat die Madonna auf der Mondsichel mit Jesusknaben Hildegard Hendrichs. Sie wurde 1923 in Berlin geboren. Später wohnte sie in Zella in der Rhön, um die Schnitzschule in Empfertshausen besuchen zu können. Zwei weitere Werke von Hendrichs befinden sich in der Lourdes-Grotte in Schleid und in der Grotte in Motzlar.

Das Gerüst stellte der Bauhof der Stadt Geisa, die farbliche Instandsetzung der Nische erledigte die Fa. Reinhard aus Geisa und den Baldachin, der zusätzlich zum Schutz angebracht wurde, fertigte Stefan Henkel von der Heizungs- und Sanitärfirma aus Geisa.

Das Ganze ist ein Projekt der Werner Deschauer Stiftung, die an diesem Tag auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken konnte.

Wilhelm Heumüller dankte zum Schluss allen Mitwirkenden und lud im Namen der Stiftung alle zu einem gemütlichen Umtrunk am Tränkebrunnen ein. Bürgermeisterin Manuela Henkel bedankte sich ebenfalls sehr herzlich dafür, dass durch dieses Förderprojekt der Stiftung wieder eine historische Sehenswürdigkeit instandgesetzt und restauriert wurde.