Gabriele Münter

„Meine Sache ist das Sehen, das Malen und Zeichnen, nicht das Reden“

Als Gabriele Münter 1901 mit 24 Jahren nach München zieht, um in der Künstlerinnen-Vereinigung zu studieren, ahnt sie noch nicht, dass sie zu einer der bedeutendsten deutschen Expressionistinnen werden wird.

Ein Jahr später ist die Tochter deutsch-amerikanischer Eltern Schülerin von Wassily Kandinsky an der Phalanx Schule. Er verliebt sich in sie und stellt fest: „Du bist hoffnungslos als Schüler, man kann dir nichts beibringen. Du hast alles von Natur.“

Gemeinsam mit Kandinsky, und den Künstlern Franz Marc und Alexej von Jawlenksy, besucht sie 1909 Murnau in Bayern. Dort findet sie vor dem Hintergrund der blauen Alpen zu einem neuen Stil. Sie malt ihre Motive wie sie sie empfindet: in leuchtenden Farben, großflächig und mit vereinfachten Formen. Statt vieler kleiner Pinselstriche, trägt sie nun die Farbe stark und flüssig auf. Parallel experimentiert sie unter anderem aber auch mit der abstrakten Malerei und übernimmt ab 1926 Elemente der Neuen Sachlichkeit (Glossar).

Auch ihre Leidenschaft für das eigene Fotografieren und ihr Interesse an Filmen, haben großen Einfluss auf ihr Schaffen. Ähnlich wie bei Foto-Abzügen, malt sie einige ihrer Motive immer wieder, bis sie zufrieden ist.

1962 –  am Ende ihres Lebens – hinterlässt Gabriele Münter ein Werk von 2000 Gemälden, Tausende von Zeichnungen, Aquarellen, Hinterglasbildern, Druckgrafiken und etwa 1200 Fotos.

Strauß vor blau

In der ANNELIESE DESCHAUER Galerie ist das Werk „Strauß vor blau“ von Gabriele Münter zu bewundern.

Das Ölgemälde „Strauß vor blau“ zeigt Cynthien und Astern auf blauem Hintergrund und stammt aus dem Jahr 1945. Obwohl die Landschaft als Motiv stets einen großen Stellenwert in Gabriele Münters Arbeit einnimmt, beginnt sie sich um 1910 verstärkt mit Porträts, Stillleben und Szenen in Räumen zu befassen. Der „Strauß vor Blau“ ist deshalb ein Beispiel für Gabriele Münters späte Schaffensjahre, in denen sie vorwiegend Stillleben von Blumen in unterschiedlichen Stilen und mithilfe unterschiedlicher Techniken malt.